Editorial

 

Liebe Leser*innen!

Wir haben Grund zum Feiern, der Weiberdiwan ist 30! Und natürlich haben wir gefeiert. Seit 30 Jahren, in ruhigeren und in stürmischeren Zeiten, suchen wir für euch feministische, lesenswerte und inspirierende Bücher aus. Dabei haben wir viel Stoff zum Nachdenken, zur Freude und auch zum Protestieren gefunden. Auch heute präsentieren wir euch eine bunte Mischung neu erschienener Bücher und hoffen, dass euch die Empfehlungen und Kritiken beim Aussuchen von Lesestoff unterstützen. Hier eine kleine Auswahl:

In einer Zeit, in der die Präsentation alternativer Realitäten und KI produzierter Videos fast schon zum Alltag gehört, empfiehlt sich Hintergrundwissen, z.B. in Stefania Maurizis Analyse: Secret Power. Der Angriff auf WikiLeaks und Julian Assange. Eindrucksvoll ist die Biografie von Carrie Rickey über die faszinierende
feministische Filmemacherin
Agnés VardaPolitische Themen dürfen nicht fehlen, der neue Roman von Lea Ypi Aufrecht. Überleben im Zeitalter der Extreme beweist, wie sehr Nationalismus Menschlichkeit verhindert.

Um die Erinnerungskultur Serbiens und die komplexe Geschichte dieses Landes geht es in Das Abschiedsmahl von Lara Horwarth, einer sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Lektüre. Wer sich in das Thema Israel-Palästina und die Bemühungen um einen Raum für gemeinsame Trauer vertiefen will, findet in Standing Together. Jüdische und palästinensische Stimmen für einen gerechten Frieden verschiedene Blickwinkel.

Und wer sich mit dem heiklen Thema von Erschöpfungszuständen beschäftigen mag, dem sei der Roman von Sabine Schönfellner Schneckenkönigin wärmstens empfohlen.

Torrey Peters Kurzgeschichten in Stag Dance beschreiben in einer absurd-pointierten Weise die Vielfältigkeit von queeren Geschichten und zeigen auf, dass die Autorin von Detransition, Baby weiterhin keine Angst vor Provokation hat.

Mit dieser Vorschau wünschen wir euch eine schöne Zeit zum Jahreswechsel und lasst keinen Grund zum Feiern verstreichen.

WeiberDiwan-Redaktion